
(Foto: Thiemo Jentsch)
„Ich bin erleichtert, dass die Flaminia das Wattenmeer ohne Zwischenfälle passiert hat, dass sie jetzt erst mal in einem sicheren Hafen liegt und die wochenlange Irrfahrt endlich ein Ende gefunden hat“, so der stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende im Niedersächsischen Landtag, Olaf Lies aus Friesland. Seine Bedenken, den Havaristen in diesem Zustand durch den Nationalpark Wattenmeer in den JadeWeserPort zu schleppen, waren groß. Nicht nur wegen der hochbrisanten Fracht, der beschädigten Gefahrgutcontainer, sondern vor allem wegen der 20 Millionen Liter Löschwasser im Rumpf des Schiffes. Wahrscheinlich sei dies ein giftiger Cocktail, mit Chemikalien vermischt. Es müsse beim Abpumpen und Entsorgen jetzt höchste Sorgfalt herrschen. „Ich habe allerdings vollstes Vertrauen in die Experten, die die Flaminia leichtern und entladen“, betont Lies. „Der Dank gilt schon jetzt dem Havariekommando und den beteiligten Unternehmen für ihre Arbeit.“
„Parallel muss zügig auf der politischen Ebene gehandelt werden“, fordert Lies. „Denn eine Regelung, die den EU Staaten nur vorschreibt, einen Nothafen zu benennen, sie aber nicht verpflichtet, einen Havaristen dort auch aufzunehmen, muss dringend geändert werden. Damit sich eine solche Odyssee nicht wiederholt.“ Lies ist überzeugt, dass dies jetzt auf allen politischen Ebenen Thema sein wird. „Ich bin sicher, dass wir nach dieser Erfahrung das Thema fraktionsübergreifend im Landtag und im Bundestag angehen werden.“ Es dürfe nicht wieder so weit kommen, dass die Mitgliedsstaaten sich weigern einen sicheren Liegeplatz für das Schiff bereitzustellen. „Und auch die Kommunikation des Flaggenstaats mit den infrage kommenden Staaten muss verbessert werden. Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung die Ablehnung der anderen europäischen Staaten nur zur Kenntnis nimmt und nicht früher intensiv nach diplomatischen Lösungen sucht.“