Altlas Chef Filipov schikaniert Belegschaft

"Das ist doch sittenwidrig, wie hier ein Unternehmer mit seinen Beschäftigten umspringt. Nach den ganzen Schikanen der letzten Jahre gießt der Chef der Delmenhorster Atlas Maschinen GmbH weiter Öl ins Feuer“, kritisiert der Vize-Landeschef der SPD Niedersachsen, Olaf Lies. Er hat sich kurzfristig mit Beschäftigten und Betriebsrat getroffen, nachdem Filipovs neuste Eskapaden bekannt wurden.

Rolf Oetken, Harald Helling, Axel Brammer (MdL), Björn Gottschalk, Detlef Pecht, Olaf Lies (MdL), Jörg Kreusel, Hildegard Kröger, Karl Heinz Rostowski, H. Rigbers, Hassan Erfas

Der Atlas Boss weigert sich hartnäckig, seiner Belegschaft rund 1,5 Millionen Euro auszuzahlen. Geld, das den Mitarbeitern zusteht, angehäuft durch Lohnverzicht in den vergangenen Jahren. Und mehr noch: Diese Summe, die Filipov der Delmenhorster Belegschaft vorenthält, will er offenbar in ein neues Atlas-Werk stecken. Allerdings nicht in Deutschland, sondern im Billiglohnland Bulgarien. In Plovdiv sollen künftig nicht nur zwei Baggertypen gebaut werden, sondern darüber hinaus auch fast die Hälfte der Atlas-Baumaschinenteile.

"Ich habe den Eindruck, dass Filip Filipov seine Mitarbeiter hintergeht", sagt Olaf Lies. Es geht dem Eigentümer einzig und allein um seinen eigenen Profit. Das wird besonders deutlich wenn man sieht, dass er mit dem Geld der hiesigen Atlas-Beschäftigten ein Werk in Bulgarien finanziert . "Kaltblütig baut Filip Filipov hier die Arbeitsplätze ab und in Bulgarien auf, immer auf dem Rücken der Mitarbeiter, verurteilt Olaf Lies das Geschäftsgebaren des Eigentümers. Immer neue Schikanen, trotzdem lässt sich der Betriebsrat nicht provozieren. " Wir fordern Standortsicherheit für die drei Atlas Standorte in Delmenhorst, Ganderkesee und Vechta", sagen die Belegschaftsvertreter. "Wir sind zu großen Zugeständnissen bereit, das hat auch die Vergangenheit gezeigt, aber wir lassen uns nicht gnadenlos ausnutzen".

Für die Sozialdemokraten ist klar: Nicht nur die Arbeitnehmerseite ist gefordert, neben Betriebsrat und Gewerkschaft sollten auch Industrie- und Handelskammer, sowie der Arbeitgeberverband ein klares Signal setzen. Wer die Beschäftigten wie Leibeigene behandelt, dem muss man die rote Karte zeigen, verlangt Olaf Lies. Die
Sozialdemokraten nehmen die Vorgänge bei Atlas sehr ernst. Axel Brammer, der SPD Abgeordnete aus dem Landkreis Oldenburg, befürchtet, dass Filipov das Unternehmen kaputt macht. "Der ist immer noch unterwegs wie ein harter Sanierer, dabei wäre es jetzt wichtig, den Betrieb langfristig aufzustellen", so sein Urteil. "Das geht aber nicht ohne die Motivation der Beschäftigten“, ergänzt Björn Gottschalk, der SPD Landtagskandidat für Delmenhorst. „Was da gerade abgeht ist genau das Gegenteil.“, kritisiert Rolf Oetken, der Vorsitzende des SPD Ortsvereins Ganderkesee. Für völlig abwegig halten die Sozialdemokraten daher auch die Filipovs Klage gegen den Betriebsrat, die neuste Schikane des Unternehmers.

Die Beschäftigten bei ATLAS sind seit zwei Jahrzehnten einem Wechselbad aus Sorge und Hoffnung ausgesetzt. Sie brauchen endlich wieder eine Perspektive, fordern die SPD Politiker. Was Filipov mit ihnen treibt, ist unmenschlich und unverantwortlich. Axel Brammer fühlt sich an einen Hit der Gruppe „Truck Stop“ erinnert. „Der Wilde Westen fängt offensichtlich gleich hinter Delmenhorst an.“ Und deshalb" so Olaf Lies, "hat Herr Filipov kein Denkmal und erst recht nicht das Bundesverdienstkreuz verdient, wie von ihm selbst gefordert, Das einzige was man ihm mal schenken sollte, ist eine Sammlung der Gesetzestexte zum deutschen Arbeitsrecht."